Fotowalks
Ausrüstung, Einstellung, Entdeckungen, Glücksmomente
Fotowalks sind mit die besten Möglichkeiten, die eigenen fotografischen Fähigkeiten zu trainieren – und gleichzeitig dir eigene Fotografie weiter zu entwickeln und Inspiration zu finden. Es geht bei solchen Fotowalks natürlich nicht um weite Reisen oder exotische Orte. Sondern um das bewusste Entdecken von Motiven direkt vor der eigenen Haustür … oder immer dort, wo du gerade bist.
Ausrüstung, Einstellung
Die Vorbereitungen sind eigentlich immer simpel: Akku laden, Speicherkarte leeren, Kamera einpacken. Mehr braucht es eigentlich nicht, um losziehen zu können. Festbrennweiten mit 35 mm oder 50 mm reichen vollkommen. Diese Brennweiten schulen deinen Blick, weil du nicht ständig zoomst, sondern deine Perspektive bewusst & zu Fuß veränderst.
Während des Walks heißt es erstmal immer: Tempo rausnehmen, aufmerksam werden, in Ruhe umsehen und Motive finden, „ausprobieren“. Achte auf Licht, Linien, Kontraste, Stimmungen, kleine Geschichten in Bildern. Stell dir Foto-Aufgaben – zum Beispiel „Heute nur Spiegelungen fotografieren“ oder „Drittelregel üben“ … oder vertraue auf den Moment, auf „spontane Eingebungen“ und Ideen an unbekannten Orten.
Entdeckungen
Ich erinnere ich mich wirklich gern noch einen ganz besonderen Fotowalk in … Elze, einem kleinen Ort westlich von Hildesheim.
Eigentlich waren wir verabredet zu einem Fotokurs im Wisentgehege bei Springe. Weil es aber sehr windig war an jenem Sommer-Sonntag, standen wir vor verschlossenen Toren: denn der Wildpark bleibt an stürmischen Tagen geschlossen wegen Windbruch-Gefahr. Das wusste ich damals noch nicht. Also haben wir uns wieder getrennt (und für einen anderen Tag neu verabredet).
So hatte ich dann plötzlich freie Zeit … und bin spontan nach Elze gefahren, weil es dort kostenlos Storm für’s Auto gab. Bis zum vollen Akku sollte es gut zwei Stunden an der Ladesäule dauern. In dieser Zeit bin ich dann kreuz und quer durch das kleine, mir ganz unbekannte Örtchen gelaufen: mit meiner Fujifilm X-T4 mit dem XF 16–55 mm f/2.8. Und habe so viel gesehen, entdeckt, probiert, fotografiert, dass ich heute noch denke: das war ein richtig guter, lehrreicher und inspirierender Fotowalk. Ich habe viel gelernt und vor allem erfahren beziehungsweise verinnerlicht. Dieser Walk hat mich fasziniert, unterwegs schon, und ich sehe mir die Fotos bis heute immer wieder mal und sehr gern an. Sie zeigen ganz typische Ansichten eines kleinen, leeren, grauen Ortes. Sonntag Mittag Ende Juli. Sieh dir die Fotos in der (animierten) Galerie an. Das ist meine Auswahl aus jenem Fotowalk, mein Resumee. Und ich denke, die Fotos „haben was“.
GLÜCKSMOMENTE
Der Fotowalk in Elze hat mich aber auch „nachhaltig“ geprägt … eigentlich für alle folgenden großen und kleinen, langen und kurzen Walks. Ich sehe mich seitdem „anders“ um und finde immer wieder sowohl ähnliche Motive also auch ganz neue Bilder: ich experimentiere mehr und nach neugieriger.
Nach deinem & jedem Fotowalk? Gehört also unbedingt dazu: die Fotos zu sichern, durchzuschauen, auszuwählen und zu optimieren/bearbeiten. Frag dich: Was hat funktioniert, was nicht? Was hast du gelernt, was gefällt dir, was wäre in der „Post“ noch zu tun und welche Fotos kannst und magst du wo zeigen?
Denn das darf nicht nur, sondern ist auch wirklich gut und wichtig: zeige deine Fotos, deine Ergebnisse, die Geschichten. – Austausch tut gut … und bringt immer neue Ideen und inspiriert für weitere Walks.
Jeder Fotowalk wird dann zu einer neuen kleinen, großen Schule des fotografischen Sehens. Probier’s aus – die besten Motive warten direkt vor deinen Augen und deiner Kamera.
Höre zu diesem Thema auch die entsprechende Folge von „Abenteuer Fotografie – Der Podcast für Fotomenschen und Fotopraxis“: Auf Fotowalk: Was nehme ich mit? Wie bereite ich mich vor? Was bleibt und wird gezeigt?
Und natürlich: komm gern mit auf einen meiner Fotowalks in Hannover oder in anderen sehenswerten Städten in Niedersachsen! Alle Fotowalks findest du hier: Fotowalks und Fotospaziergänge
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