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Negativer Raum als Gestaltungsmittel

Negativer Raum ist der Teil eines Fotos, der keinen konkreten, wichtigen Inhalt zeigt. Dieser negative Raum soll den Blick des Betrachters vielmehr auf das eigentliche Motiv lenken – im/als „positiven Raum“.

Vielen Motiven tut eine gewisser Leerraum im Bild gut: als Unterstützung oder auch mal als Gegengewicht. Manche Bildmotive kommen mit sehr wenig oder gar keinem negativen Raum aus, andere brauchen ihn ganz dringend. In der Fotografie ist der negative Raum also ein wichtiges Gestaltungsmittel. Wir füllen (oft) nicht das ganze Bild mit ablenkenden Informationen, sondern schaffen unserem Motiv Platz und damit Raum zur Entfaltung.

Je nach Größe des negativen Raumes erhält ein Foto eine andere Aussage, klar. Denn der Leerraum um unser Motiv herum beeinflusst sehr dessen Wirkung. Ein in die Mitte gesetztes Motiv mit also gleich großem (negativen) Raum drumrum wirkt statisch bis manchmal langweilig. Durch Varianten im Bildaufbau (Goldener Schnitt bzw. Drittelregel … ganz gewagte Anschnitte usw.) kommt Spannung und Dynamik ins Bild.

Der Blick einer Person in eine Richtung zum Beispiel fordert in der Regel negativen Raum eben in diese Blickrichtung. Den negativen Raum am anderen Ende zu haben, wirkt oft irritierend, manchmal provozierend.

Versuchen wir einmal, ein Motiv im Raum wirken zu lassen. Negativer Raum als „Bühne“ und Gestaltungsfläche kann sein eine ruhige Wand, der blaue Himmel, ein unscharfer Hintergrund usw. Wichtig ist, dass der negative Raum nicht vom Motiv ablenkt, sondern es unterstützt. Wenn wir nun das Motiv an ganz unterschiedlichen Orten im Format und in unterschiedlichen Größen abbilden, ist das eine tolle Übung zum Thema! Also: einfach mal machen … und schauen, wie und wann das Motiv gut wirkt und zur Geltung kommt. Wahrscheinlich gibt es nicht nur eine „Lösung“, sondern viele spannende Bilder … und noch mehr Ideen für weitere Fotos.

Im Workshop Bildgestaltung: intensiv z.B. werden wir auch dieses Thema gemeinsam und ganz praktisch angehen. Und für eigene Übungen in Sachen negativer Raum habe ich eine extra Aufgabenkarte gestaltet, die könnt ihr hier herunterladen: Download Aufgabenkarte „Negativer Raum“. Noch mehr Foto-Aufgaben finden sich im Heft 17 kleine Foto-Aufgaben.

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Blickrichtung und negativer Raum
Podcast

Abenteuer Fotografie

Der Podcast für Fotomenschen und Fotopraxis!

Technik trifft Kreativität: in meinem neuen Podcast wird Fotografie verständlich. Ob mit Smartphone, Systemkamera oder Spiegelreflex & analog – hier reden wir darüber, wie du bewusster fotografierst, bessere Bilder machst und Spaß daran hast. Mit Blick auf Technik und Einstellungen und mit praktischen Tipps, mit Interviews, Fotoaufgaben und ehrlichem Austausch über Pixel, Blende, Leidenschaft.

Es gibt jede Woche eine neue Folge mit spannenden Inhalten sowohl für Foto-AnfängerInnen als auch für fortgeschrittene FotografInnen. Denn Interesse, Themen, Formate, Möglichkeiten … gibt es mehr als genug. Da kannst auch du sicher von vielen Beiträgen direkt und nachhaltig profitieren. Also: sei dabei, abonniere den Podcast und komm mit in’s wunderbare Abenteuer Fotografie!

 

2 Kommentare

  1. Bernhard

    Vielen Dank für die Erklärung, was mit dem negativen Raum in der Fotografie gemeint ist.

    Denn in einem Kommentar bei mir hat jemand etwas von negativen Raum gesagt, und ich konnte mit dem Begriff nichts anfangen.

    LG Bernhard

    Antworten
  2. Clara Walter

    Moin, Vielen Dank für den Artikel. Kam gerade sehr gelegen und hat mir geholfen! Herzliche Grüße

    Antworten

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